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Marie Curie
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Marie Curie
Spielfilm 2016, 95 min
Deutschland, Polen, Frankreich
In Postproduktion

Buch: Marie Noëlle & Andrea Stoll
Regie: Marie Noëlle
Director's Note

Dieser Film erzählt von Myriam, einer französischen Jüdin polnischer Herkunft, die fünfzig Jahre nach der Befreiung in das Konzentrationslager nach Birkenau zurückkehrt. Diese Überlebende bin ich, Marceline Rozenberg, verhaftet 1943, eingesperrt zunächst in Marseille, später Drancy, dann mit Transport Nr. 71 nach Auschwitz-Birkenau überführt und befreit im Mai 1945 in Theresienstadt. Von den 76.500 Menschen, darunter 11.000 Kinder, die von Drancy aus ins KZ kamen, kehrten nur 2.500 zurück. Wie viele davon leben heute noch?

Primo Levi hat sein erstes Buch "Ist das ein Mensch?" schon im Jahr seiner Rückkehr nach Italien geschrieben. Ich dagegen brauchte vierzig Jahre, um das Drehbuch dieses Films zu Papier zu bringen, und es fiel mir immer noch nicht leicht. In dem Drehbuch geht es nicht darum, die Vergangenheit wieder lebendig werden zu lassen (wer könnte das schon?), sondern der Suche im Erinnern und der Arbeit des Gedächtnisses ihren Stellenwert einzuräumen.

Weshalb so spät? Wenn ich so viele Jahre habe vergehen lassen, um endlich meinen eigenen Beitrag zum lebendigen Shoah-Gedenken zu leisten, das aus den Erinnerungen derer besteht, die überlebt haben, dann ganz einfach deshalb, weil ich während all dieser Zeit nicht dazu fähig war. Als Privatperson ging es mir wie vielen anderen Überlebenden: Das, was ich durch mein Zeugnis hätte weitergeben können, erschien mir dermaßen lächerlich im Vergleich zur erlebten Wirklichkeit, dass ich lieber schweigen wollte. Aber als Künstlerin weiß ich heute, dass ich trotz meiner schrecklichen Angst, dass es mir vielleicht doch an den nötigen Fähigkeiten mangelt, einfach dazu verpflichtet bin, mich zu Wort zu melden und mich mit meiner Stimme in den Chor derer einzureihen, die den Mut haben zu sprechen, bevor mit dem Verschwinden des letzten Überlebenden die Konzentrationslager endgültig in den Bereich der Historie eintauchen - oder in die Nebel des Vergessens.

Weshalb die Spielfilmform? Meine Sprache, mein Ausdrucksmittel ist, nach dreißig Jahren enger Zusammenarbeit mit Joris Ivens, das Kino. Gemeinsam mit Joris habe ich die verschiedensten Wege des Dokumentarfilms beschritten, bis hin zu seinem letzten Film, unserem gemeinsamen Werk "Eine Geschichte vom Wind", wo wir die Grenzen zwischen Dokumentation und Fiktion, Realität und Fantasie ganz bewusst gesprengt haben: Der "Bericht" über den alten Filmemacher auf der Suche nach dem Unmöglichen - nämlich den Wind zu filmen - verwandelt sich in ein Märchen, in dem der Atem des Lebens und der Atem der Geschichte im gleichen kosmischen und universellen Prinzip ineinander übergehen. Für "Birkenau und Rosenfeld" brauche ich die Doppellung der Filmemacherin, die ihre eigene Geschichte erzählt, in der Person der Schauspielerin, die sie verkörpert und ihr Ausdruck verleiht, eine Doppellung, die nur die Fiktion erlaubt. Ich möchte, dass man an ihr die Gefühle und Gedanken ablesen kann, die die Ruinen von Birkenau bei meiner ersten Rückkehr dorthin in mir hervorgerufen haben.

Es gibt drei Hauptfiguren in diesem Film: Myriam, die Überlebende, auf der Suche nach unerträglichen und unaussprechlichen Erinnerungen; Oskar, der junge deutsche Fotograf, der sich mit großer Ernsthaftigkeit und ganzem Herzen seiner Aufgabe, sich der Verpflichtung zur Erinnerung zu stellen, verschrieben hat; und das KZ selbst, Birkenau, mit seinen Stacheldrahtzäunen, seinen Baracken, seinen Wachttürmen und seinen Bäumen, jenen Birken, die direkt neben den Ruinen der Gaskammern und Verbrennungsöfen gewachsen sind und die alles gesehen haben... . Die beiden ersten Figuren werden die Dritte befragen. Das Gestern, Heute und Morgen, zugleich grundlegend voneinander verschieden und doch Träger einer winzigen, grenzenlosen Hoffnung.

Eines nicht mehr allzu fernen Tages wird niemand mehr Birkenau oder eines der anderen Vernichtungslager des Zweiten Weltkriegs mit den Augen Myriams betrachten können. Welche Vision, welche Vorstellung mögen künftige Generationen davon haben?

Marceline Loridan-Ivens
Director's Note

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