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Marie Curie
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Marie Curie
Spielfilm 2016, 95 min
Deutschland, Polen, Frankreich
In Postproduktion

Buch: Marie Noëlle & Andrea Stoll
Regie: Marie Noëlle
Interview mit Peter Sehr

Du hast zwölf Jahre im Ausland gelebt (...). Spannend finde ich, dass du einen sehr deutschen Film gemacht hast, Kaspar Hauser ist im positiven Sinne deutsch, ernst, humorvoll, genau, schön...

In Kaspar Hauser konnte ich vieles, was ich über Deutschland sagen wollte, erzählen, deshalb ist es für mich ein sehr persönlicher Film. (...) Im Geburtsjahr Kaspar Hausers, 1812, wurden zum ersten Mal Grimms Märchen veröffentlicht. (...) In all diesen Jahren hat sich das Konzentrat eines Volkes, seines Seelenlebens herausgebildet, der Phantasien und der Ängste, das ist alles da drin. Für mich beinhalten Grimms Märchen die zwei Seiten der deutschen Seele: die Poesie, auch die Schwermut und Melancholie auf der einen und die Brutalität auf der anderen Seite. Ich glaube, dass in Deutschland diese zwei Elemente immer da sind und sich irgendwie gegenseitig bedingen. Was das Ausland oft an der deutschen Kultur fasziniert, kommt ja auch genau von dieser Reibung zwischen dem Poetischen und dem Brutalen. (...)
Kaspar Hauser ist eine Figur von einer unglaublichen Poesie und Reinheit. Auf der anderen Seite konnte diese Figur nur durch die grausame Brutalität, die sein Schicksal prägte, entstehen. Als ich das Drehbuch schrieb, habe ich Grimms Märchen immer wieder rauf und runter gelesen. Es hat mir auch Spaß gemacht, die Figur des Lehrers Daumer zu entwickeln: eines Bildungsbürgers des 19. Jahrhunderts, der noch etwas Revolutionäres hat...

Was mir an deinem Film so gut gefallen hat, ist (...) wie du einen Zivilisationsprozess aufzeigst und dieser Zivilisationsprozess eine gewisse Korrumpierbarkeit mit sich bringt... Das hat mich sehr berührt, denn wenn du in dieser Zivilisation überleben willst, musst du deine Unschuld verlieren. Das finde ich ganz schmerzhaft.

Natürlich gab und gibt es die Idee (...): Der Mensch sei an und für sich erst einmal gut und erst durch die Erziehung und die Gesellschaft wird er korrumpiert. Ich glaube aber letzten Endes, dass das, was wir das Böse nennen, auch ein Teil der menschlichen Seele ist. Der Mensch ist ein unglaubliches Universum, das es zu entdecken gilt.
Wenn der Lehrer Daumer so bestürzt und unglücklich ist, weil Kaspar zum ersten Mal gelogen hat, dann meine ich, es ist ja in uns, das "Böse" zu tun, weil es auch ein treibendes Element ist. All diese Elemente in uns hat die Gesellschaft irgendwann aufgeteilt: so, alles was rechts der Linie ist, ist gut, was links davon ist, ist böse. Aber diese Aufteilung ist nicht absolut, sie hängt von der Zeit und der jeweiligen Kultur ab.

(...) Eigentlich zählt ein Mensch da überhaupt nicht. Das hat etwas Aktuelles, dieser Umgang mit Macht.

Der Machtmissbrauch und die Brutalität sind heute anonymer geworden, aber die Mechanismen sind noch immer dieselben.
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