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Marie Curie
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Marie Curie
Spielfilm 2016, 95 min
Deutschland, Polen, Frankreich
In Postproduktion

Buch: Marie Noëlle & Andrea Stoll
Regie: Marie Noëlle
Marie Noëlle - Die Aufarbeitung der Erinnerung

Es ist sehr selten, eine intakte Familie in Spanien zu finden, es gibt kaum welche, die nicht auseinander gerissen worden sind, wo nicht ein Teil gegen den anderen gekämpft hat, wo nicht jemand ins Exil gehen musste. Der Bürgerkrieg hat alle gezeichnet, bis heute, wo man mit der Aufarbeitung beginnt. Erst jetzt fängt es mit der Aufarbeitung der Erinnerung in Spanien an, viel später als in Deutschland.

Es wurden so viele Schmerzen, Verletzungen begraben und es übertrug sich auf die Kinder, obwohl die es nicht direkt erlebt hatten. Dadurch, dass es nie formuliert wurde, dass es überall dunkle Ecken gab, und man nicht wusste, welche Monster da schlummern. Deswegen ist es so wichtig, darüber zu sprechen, egal wie:
Die subjektive Wahrheit ist in diesem Fall wichtig: Nur dann kann man sie mit der objektiven Wahrheit vergleichen und seine Identität besser erkennen.

„Als ich anfing, mich für meine spanischen Vorfahren und was im Bürgerkrieg geschehen ist, zu interessieren, wollte ich erst mal nur „Klarheit“ für mich schaffen. Denn die Geschichte meiner Familie war ein düsterer Wald an Erzählungen.
Meine Großmutter, die Vorlage für „Die Frau des Anarchisten“, war sehr fantasievoll und hat stets viele Geschichten erzählt, die immer spannend waren, aber man wusste nie, ob sie nicht gerade ein neues Märchen erfunden oder dir etwas Reales erzählt hatte. So hatte ich am Anfang einen großen Durst nach Fakten, nur Fakten, sonst nichts.“

'Die Geschichte ist eine Erfindung, zu der die Wirklichkeit ihre Materialien liefert' sagt Hans-Magnus Enzensberger.

„Ich erfuhr vieles, „objektiv wahres“ und entdeckte bald, dass die lange Trennung meiner Großeltern durch den Krieg, ihre unerschütterliche Liebe und die tragische Geschichte ihres Exils, ein Kinostoff war.
Es war das erste Mal, dass Peter Sehr und ich uns einen Stoff ausgesucht haben, der mit unserer Biografie verknüpft ist, ein Stoff, der mit der eigenen Geschichte zu tun hat. Es war für mich viel schwieriger dieses Drehbuch zu schreiben, denn mir fehlte am Anfang die nötige Distanz“

Als ich anfing zu schreiben, konnte ich mich an die Stimme meines Großvaters nicht mehr erinnern. Ich wusste nicht mehr, wie er gesprochen hat, ob er einen spanischen Akzent im Französischen hatte, was für Redewendungen er gebrauchte... etc. In meiner Erinnerung hat er geschwiegen, monatelang geschwiegen, er war ein hagerer Mann, der sich tolle, skurrile Spiele für seine Enkelkinder einfallen ließ, ein Mann umwoben vom Geheimnis... ich habe ihn noch kennen gelernt, aber ich war sehr jung, als er starb, und was er mir hinterlassen hat, war wie eine kleine Insel der Fantasie, das gab mir immer ein geborgenes, warmes Gefühl.

Argelés-sur-Mer:
der Strand der Schande für die Spanier im Exil in Frankreich

Innerhalb von zwei Wochen, zwischen dem 28. Januar und 9. Februar 1939, überqueren mehr als 500.000 Spanier die katalanische Grenze nach Frankreich. Niemand in Frankreich hat mit einer solchen Flüchtlingswelle gerechnet. Zunächst werden alle Flüchtlinge von den französischen Behörden entwaffnet (die konfiszierten Waffen wird die Vichy-Regierung später Franco zurückgeben) und dann in improvisierten Lagern untergebracht, in denen die Menschen trotz der Jahreszeit – es ist mitten im Winter – nicht einmal ein Dach über dem Kopf haben. Unter der Bewachung von Gendarmen und senegalesischen Scharfschützen bauen sich die Flüchtlinge in den folgenden Monaten ihre eigenen Lager: Argelés-sur-mer, Saint Cyprien, Gurs, Le Vernet, Sepfonds. Dort leben die Flüchtlinge dann in extremer Armut und Not. Mehr als 15.000 Spanier sterben in den ersten Wochen nach der Ankunft in Frankreich.

Nie werden diese Spanier diese Erniedrigung und Schande vergessen.
Aber im Juni 1940, nach dem Debakel der französischen Armee, sind die Exilspanier mit die Ersten, die den Widerstand gegen die deutsche Besatzung organisieren. Sehr bald bauen sie eine Untergrundarmee auf, die Sabotage durchführt und im Verborgenen agiert. So entwickeln sich die Besiegten des spanischen Bürgerkrieges zu wichtigen Wegbereitern der französischen 'Résistance'. Dieses Engagement werden sie dann teuer bezahlen. 35.000 Spanier sterben an der Front, im Widerstand und in deutschen Konzentrationslagern, 40.000 von ihnen werden als Zwangsarbeiter zwischen 1942 und 1944 nach Deutschland deportiert. Beim 'Prozesses der Terroristen der Nationalen Union', dem großen Prozess gegen die Widerstandskämpfer, der 1943 in Paris stattfindet, sitzen 150 Spanier auf der Anklagebank. 7.189 Spanier werden nach Mauthausen deportiert, 5.015 kehren von dort nicht mehr zurück.

Für ihre Opfer haben die Exilspanier kaum ein Dankeschön erhalten.

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